TRAUMA läßt sich als blockierte, nicht abgeschlossene Lernerfahrung definieren (gemäß Hélène Delucci).
Somit ist Trauma beschreibbar als emotionale Wunde, die nach einer überwältigenden Erfahrung entsteht in Form einer „blockierten Lernerfahrung“.
Fast jeder Mensch gerät im Laufe seines Lebens – nicht selten im Zusammenhang mit besonderen Ereignissen – in herausfordernde sowie krisenhafte oder traumatische Lebenssituationen. Dabei ist nicht das Ereignis selbst ein Trauma, sondern die körperlichen und seelischen Folgen. Schätzungsweise mehr als die Hälfte der Menschen ist im Laufe ihres Lebens mit derart als existenzell bedrohlich erlebten Ereignissen konfrontiert, die eine solch seelische Wunde (Trauma) hervorbringen können. Grundsätzlich spricht man dann von einer traumatisierenden Erfahrung, wenn:
Somit ist ein Trauma eine "Normale körperliche Reaktion" auf eine "Nicht-normale Situation", eine Art von Überlebens-Notfallmechanismus. Diese Reaktion ist unwillkürlich und unstoppbar.
Ein Trauma entsteht, wenn die individuellen Bewältigungsstrategien eines Menschen durch extreme Stressreaktionen überfordert sind, d.h. die integrative Kapazität unseres Körpers, insbesondere die hierfür erforderliche Verbundenheit der einzelnen Gehirn-Areale außer Kraft gesetzt ist.
Diese integrative Kapazität des Gehirns kann der enormen, überwältigenden Stresssituation nichts mehr entgegensetzen. Dies geht einher mit einer außerordentlichen emotionalen Ladung durch intensives Erleben von größter Angst, Ohnmacht, Hilflosigkeit und dem Gefühl des Ausgeliefert– und Alleinseins.
Das Bewusstsein zersplittert, die üblichen ordnenden und assoziativen (verbindenden) Kräfte des Bewusstseins sind nunmehr stark beeinträchtigt, es kommt zu einer unvollständigen, sogar nur bruchstückhaften Speicherung des Erlebnisses und kann somit nur aufgesplittert erinnert und auch nicht vollständig in das Gedächtnis als abgeschlossene Lernerfahrung der Vergangenheit integriert werden.
Eine "gesunde" Informationsverarbeitung kann folglich nicht stattfinden; somit wird das Erlebnis dysfunktional verarbeitet und abgespeichert.
Egal ob der Inhalt der traumatischen Geschehnisse in der bewußten Erinnerung verfügbar ist oder nicht: Ein Trauma ist behandelbar. Die traumatische Erinnerung muss dafür auch nicht wieder rekonstruiert werden, um die Wunden dadurch zu heilen; denn es wäre auch nur eine Rekonstruktion der damaligen Wirklichkeit.
Mit der Lösungsfokussierten Trauma-Bearbeitung begleiten wir Menschen mit stark belasteten bzw. traumatischen Erfahrungen hin zu einer Integration dieser Erfahrungen durch eine Reaktivierung der Selbstregulierung und somit der eigenen Ressourcen.
Grundlegendes Ziel dabei ist, dass Menschen Vertrauen und Zuversicht in ihre Fähigkeiten und Stärken zurückerlangen, so dass es ihnen wieder möglich wird, ihre persönlichen Potentiale zu erkennen und auch zu nutzen und somit ihr Leben wieder selbstwirksam lebenswert gestalten zu können.
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